Der Spielmannszug der Schützengesellschaft Liebenburg wurde im Jahr 1953 durch eine engagierte Gruppe musikbegeisterter Männer ins Leben gerufen. Zu den Gründungsmitgliedern zählten Helmut Stremmel, Helmut Sittig, Hans Sens, Adolf Borchardt, Karl Neumann, Hermann Lanzke, Franz Sprengelmeier, Fritz Reuter, Bernd Werner, Willi Fricke, Georg Kopitz und Ewald Opitz.
Bereits ein Jahr nach der Gründung, im Jahr 1954, trat der damals etwa 15 Spielmänner-starke Zug erstmals beim Liebenburger Schützenfest auf – ein Auftritt, der den Beginn einer langen Tradition markierte. Seitdem ist das Schützenfest in Liebenburg, das traditionell am zweiten Juni-Wochenende stattfindet, ein fester Bestandteil im Terminkalender.
Ebenso lange besteht die Freundschaft zum Schützenfest in Salzgitter-Ringelheim, das bis heute jedes Jahr angesteuert wird und bereits in den Anfangsjahren zu den ersten überregionalen Auftritten zählte. Im Laufe der Jahrzehnte kamen weitere „Stammeinsätze“ hinzu – unter anderem in Goslar, Lengede und Wolfshagen.
1958 wurde der Jugendspielmannszug gegründet. Mit der Öffnung der Schützengesellschaft für Damen im Jahr 1963 ergab sich auch für Frauen die Möglichkeit, aktiv im Spielmannszug mitzuwirken – ein wichtiger Schritt in der Geschichte des Vereins.
Ein besonderes Ereignis war das 1. Bezirksmusiktreffen, welches 1988 in Liebenburg aus anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Zuges stattfand. Dieses große musikalische Treffen wurde 2013 und 2023 erneut in Liebenburg ausgerichtet und bleibt vielen bis heute in lebhafter Erinnerung.
Im Jahr 2005 organisierte unser damaliger Stabführer Wolf-Dieter Busch in seiner Funktion als stv. Kreismusikleiter zum 50-jährigen Bestehen des Kreisschützenverbandes Goslar e.V. einen eindrucksvollen Zapfenstreich vor historischer Kulisse an der Kaiserpfalz in Goslar – ein musikalisches Highlight und Meilenstein des Spielmannszugs.
Von den Gründungsmitgliedern lebt heute leider niemand mehr. Besonders schmerzlich war der Verlust von Bernd Werner und Fritz Reuter im Jahr 2015, die den Spielmannszug über sechs Jahrzehnte – aktiv wie passiv – begleiteten. Im Jahr 2020 ist unser langjähriger Spielfreund und Übungsleiter Horst Kursekopf verstorben. 2021 verstarb unser Ehrenstabführer Wolf-Dieter Busch.
Trotz aller Verluste blickt der Zug auf eine starke Gemeinschaft aktiver Mitglieder, die sich mit großer Leidenschaft engagieren. Einige von ihnen sind seit vielen Jahrzehnten dabei.
Ein kleines Stück Geschichte begleitete den Spielmannszug bis in das Jahr 2023: Der originale Tambourstab des ersten Stabführers Helmut Stremmel hat exakt 70 Jahre unseren Zug angeführt. Nach unserem 70.-jährigen Jubiläum wurde er in die verdiente “Rente” geschickt und steht im Schützenhaus zur Einsicht aus. Seit 2018 ist der Urenkelsohn unseres ersten Stabführers bereits in vierter Generation Teil unseres Zuges.
Ein besonderes Augenmerk gilt auch den Stabführern, die mit ihrer Leitung maßgeblich zur Entwicklung und zum Fortbestehen des Spielmannszugs beigetragen haben:
- 1953 bis 1977: Helmut Stremmel
- 1977 bis 2007: Wolf-Dieter Busch
- 2007 bis 2018: Sven Huwald
- seit 2018: Tobias Neumann
Tobias Neumann ist dabei der jüngste Zugführer in der Geschichte des Vereins. Seit 2023 ist er auch Kreismusikleiter des Kreisschützenverbandes Goslar – ein Amt, das zuvor von Sven Huwald (2016 bis 2022) ausgeführt wurde. Neumann ist außerdem seit 2019 Schriftführer der Schützengesellschaft.
Auch im Gesamtvorstand der Schützengesellschaft ist der Spielmannszug seit Jahrzehnten vertreten:
- 1974 – 2007: Wolf-Dieter Busch (Beisitzer)
- 2007 – 2019: Sven Huwald (Beisitzer), 2019 bis 2025 als 1. Vorsitzender
- 2019 – 2025: Christof Eggert (Beisitzer)
- seit 2025: Thomas Rehberg (Beisitzer)
Der Spielmannszug der Schützengesellschaft Liebenburg versteht sich bis heute als harmonische Truppe, bei der Musik, Kameradschaft und Humor Hand in Hand gehen. Wir verbinden traditionelle Elemente mit modernem Einklang und sehen unsere Musik als Beitrag zur gelebten Brauchtums- und Traditionspflege.
Unser Motto ist dabei Programm:
„Wir machen Musik! Du auch?“